BTU in der Presse: Fachberichte im Stahlmarkt, Stahl und Eisen, Blech und MPT International
Umlauf-Gerüste bringen hohen Bandzug auf
Umlauf-Gerüste der BTU Bridle Technology GmbH fördern Band linear – ohne Umlenkung – durch unterschiedliche Stufen der Bandfertigung. Sie bringen gezielt fast beliebig hohen Bandzug auf – auch bei der Produktion und Verarbeitung dicker Bänder oder solcher aus hochfesten Werkstoffen. Sie bewähren sich in vielen Prozessen der Bandfertigung: beim Beizen, Glühen, Walzen, Besäumen, Verzinken und Richten ebenso wie beim Längs- und Querteilen im Stahl-Service Center.
Umlauf-Gerüste bringen nicht nur Bandzug auf oder reduzieren ihn: Mit ihrer Hilfe werden Restspannungen abgebaut, die Planheit optimiert und die Bandform – zum Beispiel Säbel – korrigiert, ferner der Kopf-, Fuß- und Besäumschrott minimiert. Dabei transportieren die beschichteten Kettenwagen das Band schonend und ohne die Oberfläche zu beschädigen.
Michael Umlauf, der kaufmännische Geschäftsführer der BTU Bridle Technology, sieht deutliche Kostenvorteile für seine Kunden: „Mit dem gezielten Aufbringen und Abbauen von Bandzug an beliebigen Stellen in Bandanlagen eröffnet die Bridle-Technologie eine Fülle von Möglichkeiten, Anlagen wirtschaftlich zu nutzen. Das Ergebnis: Mehr verkaufte Meter aus jedem Coil!“
Richten ohne Richtrollen
Beim Richten von Band bringt bisher im Wesentlichen die Richtmaschine die Kraft auf, die für den Vorschub des Bandes erforderlich ist. Nachteilig ist dabei, dass die Rollen durchrutschen und Längskratzer verursachen können. Außerdem sind viele Antriebe von Richtrollen nicht leistungsfähig genug, um auch dicke Bänder zu richten, darüber hinaus können Gelenkwellen aufgrund von örtlichen Überlastungen brechen.
Wird jedoch ein Umlauf-Gerüst hinter der Richtmaschine angeordnet, zieht es das Band kontrolliert durch die Richtmaschine und entlastet deren Antriebe. Das kann so weit gehen, dass in der Richtmaschine weniger Richtrollen erforderlich sind oder nur noch ein Hilfsantrieb benötigt wird. Unter Umständen kann vollständig auf angetriebene Rollen verzichtet werden. Die Umlauf-Gerüste können einen so hohen Zug aufbringen, dass auch dicke Bänder und solche aus hochfesten Stählen gerichtet werden können. Da weder die Rollen der Richtmaschine noch die Kettenwagen des Umlauf-Gerüstes durchrutschen, entstehen keine Oberflächenbeschädigungen am Band.
Die Kombination zweier Umlauf-Gerüste erzeugt noch höheren Nutzen. Mit einem Gerüst vor und einem hinter der Richtmaschine kann kontrolliert und präzise geregelt eine Längskraft von mehreren Tausend kN in das Band eingebracht werden. Das eigentliche Richten erfolgt so mit bis zu 90 Prozent aus der Streckung des Bandes und weniger aus der Biegung. Außerdem können in der Richtmaschine größere Rollen eingesetzt werden, was insgesamt zu einer deutlichen Reduzierung der Restspannungen und somit besserer Bandplanheit führt. Aufgrund des hohen Bandzuges von bis zu 6.000 kN wird erstmals das kontinuierliche Streckrichten von Band möglich, bei dem vollständig auf Richtrollen verzichtet wird. Berechnungen haben ergeben, dass dieser Prozess im Vergleich mit dem konventionellen Streckrichten deutlich wirtschaftlicher ist und zudem zu einer höheren Qualität führt.
Zunderbrechen ohne S-Rollen
Beim Zunderbrechen und Richten vor Beizen können Umlauf-Gerüste die bisher üblichen S-Rollen vollständig ersetzen
Da das Band in den Gerüsten linear geführt und nicht umgelenkt wird, entfällt auch der Energiebedarf für die Formänderungsarbeit, der besonders bei dicken Bändern einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen kann. Außerdem ergibt sich eine gleichmäßigere Verteilung der Zugspannung, denn das Umlauf-Gerüst bringt die Zugkraft homogen über die Breite des Bandes verteilt auf.
Norbert Umlauf, der Gründer und Geschäftsführer der BTU: „An einer Richtanlage für Band aus hochfesten Stählen mit höchstem Anspruch an Form und Ebenheit bringen wir mit zwei Umlauf-Gerüsten einen Bandzug von 1.200 kN auf, dabei regeln wir den Streckgrad mit einer Genauigkeit von 0,1 Prozent. In dieser Anlage für Bänder bis zu einer Dicke von etwa 4 mm reduzieren wir gleichzeitig den Säbel. Außerdem messen wir dort die Planheit des Bandes im laufenden Prozess am zuglosen Band.“
siehe auch:
Zeitschrift "Stahlmarkt", Ausgabe November 2016
Zeitschrift "Stahl und Eisen", Ausgabe Oktober 2016
Zeitschrift "Blech", Ausgabe 6/2016 und www.blechonline.de